Die Asche der Heiligen

Wie versprochen gibt es heute direkt den Nachschlag:


Die Gruppe begann die Sitzung auf dem Westheimer Marktplatz. Es wurde diskutiert, welche Zauberkomponente man zuerst bergen wollte und entschied sich dann, in die Ratshallen zu gehen. Dort angekommen (und um die Waffen erleichtert) gab es dann eine Führung durch den zuständigen Verwalter. Er zeigte ihnen die historischen Schätze Westheims und erzählte von der Geschichte der Stadt. Dabei fiel den Besuchern eine Vitrine auf, in welcher ein verzierter Dolch lag. Der Verwalter gab Auskunft darüber, dass es sich um die Klinge der rechten Hand des letzten Königs handelte – durch welche er während der Aufstände ein vorzeitiges Ende fand. Nun wurden Pläne geschmiedet, wie man an diese „Klinge des Verräters“ gelangen könne.

Die Vitrine war natürlich verschlossen und niemand traute sich, an dem Schloss herumzuspielen. So verwickelte Aurelius den Verwalter in ein höchst intellektuelles Gespräch und Solena langte ihm unbemerkt in die Taschen. Es kam der Schlüssel zur Kammer hervor, der bei der Vitrine leider nicht weiterhalf. Geistesgegenwärtig machte Solena aber einen Abdruck des Schlüssels in einem mitgebrachten Stück Roquefort (sic!).
Der stinkende Schlüssel wurde wieder dem Verwalter zugespielt und man verabschiedete sich rasch, um zu späterer Stunde wiederzukommen.

Nun teilte sich die Gruppe: Lunicia und Aurelius besuchten den Tempel des Lorr, um dort Informationen über die Asche einzuholen; Solena und Artux suchten nach jemandem, der ihnen diskret einen Zweitschlüssel aus dem Käseabdruck fertigen konnte. Sie erhielten Hinweise auf Fritz, einen mehr als zwielichtigen Typen, der ihnen behilflich sein würde. Dieser wurde auch direkt aufgesucht. Er ließ kaum mit sich feilschen, knüpfte den beiden einen Sack voll Gold ab und versprach, den Schlüssel bis zum Abend fertig zu haben.

Währenddessen kamen Aurelius und Lunicia am Lorrtempel an. Dort sahen sie, dass Friedhof und Grabkammern aufgrund von Bauarbeiten gesperrt waren. Sie betraten den Tempel und Lunicia erkundigte sich äußerst verdächtig nach eventuell bestatteten Heiligen. Der misstrauische Priester wurde aber von Aurelius besänftigt und er berichtete von den Problemen auf dem Friedhof. Während der Bauarbeiten ist etwas in den Grabkammern geschehen und die Arbeiter kamen nie zurück. Ein Suchtrupp, der losgeschickt wurde, wurde ebenfalls noch vermisst. Seitdem traute sich keiner der Gottesdiener mehr in die Nähe, aus Angst, das etwas Böses sich in den Ruhestätten eingenistet hatte. Sofort erklärte sich Aurelius bereit, mit seinen Gefährten der Sache nachzugehen – nicht zuletzt, da der Priester erzählte, dass die Asche der heiligen Mirna, Dienerin der Helia, unterhalb des Friedhofs ruhte.

So traf sich die ganze Gruppe wieder vor den Toren des Friedhofs. Solena und Artux zogen ihren Begleitern noch etwas (zu viel) Gold für den Schlüssel aus den Taschen und alle machten sich bereit, die Ruhe der Toten zu stören.

Man durchquerte den Friedhof und betrat vorsichtig die große, leere Gebetshalle. Der rechte Flügel wurde kurz erkundet, dann der Linke. Dort lag eine einbalsamierte Leiche, die für ihr Alter noch sehr aktiv war. Nachdem diese bald im endgültigen Schlaf versank, ging es hinab in die Katakomben.

Durch die kalten Hallen waberte der Duft der Verwesung. Der Weg gabelte sich und Artux stürmte direkt voran. Man betrat einen Raum mit großem Reinigungsbecken, mehreren Feuerschalen und zwei weiteren Türen, eine davon verstärkt. Aurelius fand heraus, dass die Ringe in diesen Schalen für ein magisches Feuer sorgten und dieser Raum dadurch geheiligter Boden war. Der ungeduldige Artux hielt sich nicht lang damit auf und trat direkt die verstärkte Tür auf. Hier lag der Sarg des „Ketzers“, auf dass er nie befreit werden würde. Das wurde natürlich ignoriert und der Sarg geöffnet. Dieser war leer, doch kaum wandten sich die Vier ab, erschien ihnen die verbrannte Gestalt des Ketzers. Er dankte für die Befreiung und verschwand in den Katakomben.

Die Gruppe eilte ihm direkt hinterher, vorbei an einer Treppe nach oben und seltsamen Ätzspuren bei einem Wanddurchbruch. Sie trafen bald auf einige Leichen, offenbar der Suchtrupp und die vermissten Arbeiter. Ein beschädigter Schutzkreis am Boden wurde in weiser Voraussicht wieder repariert. Dann fand man eine Schlafkammer, die natürlich sofort rücksichtslos geplündert wurde.

In einer weiteren Einbalsamierungskammer traf Artux erneut auf den Ketzer. Er schlug einen Handel vor: wenn man ihm den Weg hinaus zeige, würde er als Dank seinen magischen Stab hergeben. Artux antwortete mit einem Hieb seines Schwerts und so entbrannte ein Kampf. Der Ketzer war zäh, doch letztendlich konnte er den Helden nichts entgegensetzen und der Stab ging doch in Aurelius’ Besitz über.

Man entdeckte einen Geheimgang, der den Rückweg sicherte und betrat die große Grabkammer voller Hoffnung, am Ziel zu sein. Dort wartete bereits der dämonische Gisamor, der es kaum erwarten konnte, sich weitere Seelen zu schnappen. Er schlug um sich und alle brachten sich in Position. Aurelius vertraute vor allem auf den restaurierten Schutzkreis. Es dauerte nicht lang, bis sich Gisamor Verstärkung rief. Zwei Skelette stiegen aus den Särgen, doch Aurelius schaffte es dank des neuen Knochenstabs, eines davon selbst unter seine Kontrolle zu bringen (er nannte ihn Bob). Der Dämon stürmte daraufhin auf Solena zu und schlug sie bewusstlos. Lunicia schritt aber sofort ein und verhinderte Schlimmeres.

Es war ein harter Kampf und Gisamor lachte meist nur über die Attacken der Helden. Bob schaffte es, seinen knochigen Bruder zu erledigen und schlug sich auch sonst besser als sein Meister. Doch schließlich gab der Dämon dem Skelett den Rest und es fiel in sich zusammen. Das gab der Gruppe die Chance, das Schicksal von Gisamor zu besiegeln.

Nachdem die Wunden geleckt und alle Beute eingesackt wurde, fand man endlich die besagte Urna von Mirna. Die Asche wurde in einen Beutel umgefüllt und die Urne mit frisch hergestellter  Asche von Bob gefüllt, um keinen Verdacht zu erregen.


Hier endete der Abend. Die Zeit verging im Flug und so war es schon recht spät. Ich bin schon sehr gespannt, wie es nächstes Mal weitergeht. 😉

 

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